Johannes Harnischfeger
»Eine Teufelsneurose im siebzehnten Jahrhundert« - Sigmund Freuds Lektüre einer fernen Krankengeschichte
Psyche, 2003, 57(4), 313-342
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Freuds Analyse der Teufelsneurose des Christoph Haizmann, eines
Malers aus dem 17. Jahrhundert, ist an den Fall Schreber angelehnt.
Bei beiden erkennt Freud eine homoerotische Einstellung, die der
Symptomatik - bei Haizmann Teufelsvisionen - zugrunde liegt. Andere
Autoren vermuten bei Haizmann eher eine prägenitale, narzisstische
Problematik. Demgegenüber wird das im Mittelalter und in der frühen
Neuzeit verbreitete religiöse Phänomen der Besessenheit in den
Vordergrund gestellt. Als ein von dämonischen Kräften Besessener
wird dem rebellischen, mittellosen Maler von niederem Stand durch
Teufelsaustreibung die durch Gott sanktionierte ständische Ordnung
aufgezwungen: Haizmann wird Ordensbruder in einem Laienorden. (c)
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