Johanna Bossinade
Vom Ethos und dem Ort der Psychoanalyse darin
Psyche, 2004, 58(7), 608-633
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Es wird der Frage nachgegangen, inwiefern es ein aus der Theorie
und Praxis der Psychoanalyse selbst abgeleitetes psychoanalytisches
Ethos geben kann. Als maßgebliche ethikgeschichtliche Zäsur wird
der Entwurf eines formalen Sittengesetzes in I. Kants Kritik der
praktischen Vernunft (1788) angenommen. Was der Option eines genuin
analytischen Ethos widerstrebt, ist das Element der Destruktivität,
das sich im psychischen Prozess gegen andere wenden kann. Lacans
sprach- und zeichenorientierte Ethik des Begehrens stellt einen
hilfreichen Zugang zur Erkundung des Problems dar. Als
Schwierigkeit von Lacans Ansatz wird jedoch erkannt, dass das
Begehren darin unspezifisch bleibt. Es ist nicht auszuschließen,
dass es Begehrensvarianten gibt, in denen das autonome Wesen des
mitmenschlichen Anderen negiert wird. Als mögliche Lösung wird eine
Ethik der Anerkennung erwogen, deren psychisches Fundament in der
aktiven Auseinandersetzung des Subjekts mit dem sexualsymbolischen
Pakt der Eltern gesehen wird. Unter dieser Bedingung ist eine
zwischenmenschliche Alterität vorstellbar, die als unhintergehbar
gelten kann und so den Leitpunkt für ein ethisch bestimmtes
analytisches Handeln abgibt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte
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