Tomas Plänkers
Sprechen im Klaustrum. Zur Psychodynamik des Stotterns
Psyche, 2005, 59(3), 197-223
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Es wird im Überblick informiert über die bisherigen
psychoanalytischen Theorien des Stotterns. Ausgehend von der
Psychoanalyse eines Stotterers und einer Diskussion des Materials,
der Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse, wird in Verbindung
mit Donald Meltzers Theorie des Klaustrums eine neue Hypothese zur
Psychodynamik des Stotterns vorgestellt. Demnach verarbeitet der
Stotterer unerträgliche Erfahrungen der Trennung vom Primärobjekt
sowie eine deshalb katastrophisch erlebte ödipale Situation durch
eine unbewusste Phantasie, in der das innere mütterliche Objekt
aufgrund des vorherrschenden Hasses anale Qualitäten erhält. Auf
dem Weg der intrusiven Identifizierung von Selbstanteilen in das
mütterliche Rektum entsteht eine klaustrophobische Erfahrungswelt,
in der alle Hindernisse beseitigt werden sollen, die zwischen dem
Selbst und dem Objekt erlebt werden. Der anal-sadistische
Objektraum des Klaustrums wird auf den äußeren Objektraum und damit
auch auf den Mund als Ursprungsort der Lauthülle projiziert und
produziert dort sowohl eine unlebendige Lauthülle als auch einen
zerrissenen Inhalt, also stotternd hervorgebrachte Laute, Worte und
Sätze. Dementsprechend haben eine tote Sprachmelodie und
zerstückelte Worte ihre Parallele in Objektbeziehungen, in denen
ein Angriff auf Verbindungen und psychischer Rückzug dominieren.
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