Lorenz Böllinger

Gebrauch und Abhängigkeit von illegalen Drogen - Ansätze zu einer metapsychologischen Eingrenzung

Psyche, 2005, 59(6), 491-533

Cover Gebrauch und Abhängigkeit von illegalen Drogen - Ansätze zu einer metapsychologischen Eingrenzung

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Ausgehend von widersprüchlichen Wahrnehmungen des Problems der illegalen Drogen und einem Wandel der Drogenpolitik weg von reiner Repression hin zu Akzeptanz und Schadensminderung wird der Stand der psychoanalytischen Theoriebildung zu Drogenkonsum und -abhängigkeit gesichtet. Es wird darauf hingewiesen, dass sich nach ursprünglich vielfältigen Trieb-, Selbst- und objektbeziehungspsychologischen Konzepten zunehmend eine kleinianische Sichtweise durchgesetzt hat. Danach wird relativ direkt von Konsum und Abhängigkeit illegaler Drogen auf Psychopathologie und schwere frühe Störungen sowie zwangsläufige Verläufe in Richtung Verwahrlosung und Tod geschlossen. Anhand von zwei klinischen Beispielen aus Psychoanalysen, bei denen Heroin- und Kokainabhängigkeit eine Rolle spielte, wird diese Sichtweise als zu begrenzt kritisiert. Es wird dafür plädiert, Drogenkonsum und Abhängigkeit in genuin psychoanalytischem Vorgehen als je individuell-spezifisches Symptom und als wesentliche Abwehr- und Anpassungskonstruktion zu begreifen und die im Gegensatz zu den legalen Drogen extrem eingreifende äußere gesellschaftliche Realität von Kriminalisierung und Dissozialität in Theoriebildung und Behandlung stärker zu berücksichtigen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten