Helen Schoenhals Hart
Angstneurose heute
Psyche, 2006, 60(3), 193-214
EUR 5,99
Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage
Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
Bestell-Nr.: 51152
Die Autorin nimmt Stellung zu einer früheren Arbeit, in der sie
folgende Hypothese entwickelt hatte: Der angstneurotische Patient
konnte Interaktionen nicht genügend internalisieren, da das
Primärobjekt vom emotionalen Geschehen ablenkte. Dadurch wurden die
Interaktionen bedeutungsleer; die resultierenden Repräsentanzen
waren sozusagen blass und mussten von außen gestützt werden. Anhand
der Darstellung einer späteren Behandlung mit einer Patientin, die
angstneurotische Symptome während der Analyse entwickelt hatte,
wird die Aufdeckung eines Neidproblems als eines wichtigen
auslösenden Faktors gezeigt. Es folgt eine theoretische Diskussion,
die auf Freuds erster Angsttheorie und Bions Konzepten der
Alphafunktion und des Containment basiert. Es handelt sich um ein
unzulängliches Objekt, bei dem Containment gesucht, aber zu wenig
gefunden wird. Ein relativer psychischer Mangelzustand resultiert,
der die Entwicklung von Neid begünstigt. Es entsteht ein Circulus
vitiosus: Neidattacken greifen das gute Containment bietende Objekt
an und beschwören das grausame, rächende Objekt herauf. Daraus
ergeben sich zwar blasse Repräsentanzen eines guten Objekts. Aber
die Blässe oder Schwäche ist eher die Folge neidischer Attacken als
das Resultat einer fehlenden Internalisierung aufgrund eines
ablenkenden Objekts. Im Grunde genommen handelt es sich um eine
manische pathologische Organisation, bei der sowohl das gute Objekt
als auch die eigene Denk- und Erlebnisfähigkeit angegriffen wird.
(c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten