Herbert Will
Über die Position eines Analytikers, der keiner Schule entstammt. Eine Fallstudie zum Verhältnis von privater und öffentlicher Theorie
Psyche, 2008, 62(1), 1-27
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In der Diskussion über die Pluralität psychoanalytischer Positionen
verschiebt sich derzeit die Perspektive von den offiziellen
Theorien hin zu den einzelnen Analytikern, ihren Ausgangspunkten
und Arbeitsweisen. Angeregt durch eine Veranstaltung über
Psychoanalytische Schulen im Vergleich, nimmt der Autor diesen
Perspektivwechsel auf und versucht, seine eigene Position zu
bestimmen, die nicht durch eine spezifische Schulentradition
geprägt wurde. Er nimmt seine analytische Arbeit in den Blick, um
die darin enthaltene implizite Konzeptualisierung zumindest
ansatzweise zu erläutern. In einem zweiten Schritt vergleicht er
seine Position mit der Konzeptualisierung klinischer Arbeit durch
Peter Fonagy, wie sie anhand eines Stundenprotokolls deutlich wird.
Als Rahmung verwendet er die Unterscheidung J. Sandlers von
privater und offizieller Theorie. Er verabschiedet sich von seiner
ursprünglichen Vorstellung, dass Schulen im Gegensatz zu
seinesgleichen eine Theorie haben, die in direkter und spezifischer
Weise die praktische Arbeit prägt, und diskutiert den
phantasmatischen und projektiven Charakter vieler
Auseinandersetzungen mit Schulen . Stattdessen tritt heute die
Individualität der Analytiker in den Vordergrund: Wie verschränken
sich in ihrer Arbeit implizite private und explizite öffentliche
Theorien? Wie sehen ihre individuellen Arbeitsmodelle aus, und wie
ist es möglich, über sie zu sprechen? Welche Auswirkungen hat es,
ob sie durch starke oder schwache Theorietraditionen geprägt sind?
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