Stephan Marks, Heidi Mönnich-Marks

Nationalsozialismus und Schamabwehr

Psyche, 2008, 62(9-10), 1015-1038

Cover Nationalsozialismus und Schamabwehr

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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag

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Das 1998 gegründete Forschungsprojekt Geschichte und Erinnerung wird dargestellt. In diesem Projekt wurden Interviews mit Anhängern des Nationalsozialismus durchgeführt und tiefenhermeneutisch ausgewertet. Ziel war es herauszufinden, was die aktiv am Nationalsozialismus Beteiligten zu ihren Taten fähig machte. Das methodische Vorgehen (Analyse der Gegenübertragungen) und die Forschungsergebnisse werden zusammengefasst. Besonders eingegangen wird dabei auf den Zusammenhang zwischen Scham und Nationalsozialismus. Ausgehend von grundlegenden Informationen über Scham, ihre Entwicklung und Abwehrformen, wird exemplarisch ein Ausschnitt aus einem Interview mit einem ehemaligen Hitler-Anhänger analysiert. Daraus wird die These abgeleitet, dass viele Deutsche den Versailler Vertrag, die Kriegsniederlage, Schulden, Armut, Arbeitslosigkeit und Geldentwertung der Weimarer Republik als beschämend erlebten. Diese Gefühle vermochte der Nationalsozialismus zu instrumentalisieren, indem er seinen Anhängern Schamabwehr anbot und legitimierte, unter anderem dadurch, dass Juden und Regimekritiker beschämt, verachtet, ausgeschlossen und vernichtet wurden. Abschließend werden die Nachwirkungen der deutschen Scham für die bundesrepublikanische Gesellschaft besprochen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten