Herta E. Harsch
Psychoanalytische Überlegungen zur 4000jährigen Geschichte der frühen außerfamiliären Betreuung
Psyche, 2008, 62(2), 109-117
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Bei einem Rückblick auf die Geschichte der Kinderbetreuung wird
deutlich, dass mütterliches Verhalten in vier Jahrtausenden einem
erstaunlichen Wandel unterlag. Es werden Pendelbewegungen zwischen
historischen Epochen beschrieben, in denen einmal die mütterliche,
einmal die nicht-mütterliche Betreuung von Kleinstkindern
dominierte, was wesentlich damit zusammenhing, ob der Mutterschaft
eine hohe oder geringe gesellschaftliche Wertschätzung zuteil
wurde. Unter Bezugnahme auf die Theorie zur weiblichen Entwicklung
von A. M. Alizade (2006) wird erläutert, dass bei Frauen der
westlichen Welt seit den letzten 40 Jahren der non-maternal psychic
space , also Fähigkeiten und Einstellungen, die unabhängig von
Mutterschaft sind, in der gesellschaftlichen Wertschätzung und den
individuellen Lebensentwürfen von Frauen Priorität bekommen haben.
Es wird dafür plädiert, dass Psychoanalytikerinnen und
Psychoanalytiker ihr Wissen in die öffentliche Diskussion dieser
Entwicklung und aktueller Fragen der außerfamiliären Betreuung
einbringen - wie dies in der Psychoanalyse seit 100 Jahren
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