Harry T. Hardin
»Weinen, Mama, weinen!« Außerfamiliäre mütterliche Betreuung und Verlusterfahrungen
Psyche, 2008, 62(2), 136-153
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Rückblickend auf 30-jährige Erfahrungen mit erwachsenen Patienten,
die in der frühen Kindheit außerfamiliäre Betreuung erfahren haben,
werden als mögliche Folgen eine Entfremdung zwischen Mutter und
Kind und eine daraus resultierende Unfähigkeit, Intimität in einer
späteren Partnerschaft zu erleben, beschrieben. Zu einer solche
Entwicklung könne es kommen, wenn die Verlusterfahrungen des
Kindes, die bei außerfamiliärer Betreuung für fast unvermeidlich
gehalten werden, nicht anerkannt und betrauert, sondern verleugnet
und abgewehrt werden. Leugnung des Verlusts, den das emotional
gebundene Kind beim Wechsel oder Weggang der Betreuungsperson
erleidet, könne aus der Angst der Mutter entstehen, die Liebe des
Kindes an eine andere Frau zu verlieren, die an ihrer Statt ihr
Kind mütterlich versorgt. Auch von Entwicklungsforschern werde
häufig nicht anerkannt, dass Kinder in außerfamiliärer Betreuung
nicht nur betreut , sondern de facto mütterlich versorgt werden.
Bei Verlust der Ersatz-Mutter drohe bei Verleugnung ein Stillstand
des kindlichen Trauerprozesses. Am Fallbeispiel der zweijährigen
Tammy, die in der Krippe zweimal in Folge den Weggang ihrer
wichtigsten Betreuerin erlitten hatte, wird beschrieben, wie der
Autor den Eltern dazu verhalf, die traumatische Bedeutung der
Verluste anzuerkennen und das Kind bei der Verarbeitung der
Verlusterfahrungen zu unterstützen. (c) Psyindex.de 2009 alle
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