Anna Kathleen Bailey
Verlust: Ein vernachlässigtes Thema in der Forschung zur außerfamiliären Betreuung
Psyche, 2008, 62(2), 154-170
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Anhand teilnehmender Beobachtung und vor dem Hintergrund der
psychoanalytischen Theorie wird dem Erleben und den
Anpassungsprozessen von vier Kleinstkindern nachgegangen, die im
Alter zwischen fünfeinhalb und zehn Monaten in eine
hochqualifizierte institutionelle Tagesbetreuung gegeben wurden.
Aus der Analyse der Untersuchungsdaten ergibt sich ein mögliches
Erklärungsmodell, das vier Phasen des Anpassungsprozesses der
Kinder und sieben Faktoren beschreibt, die diesen Prozess
beeinflussten. Es zeigte sich, dass alle Kinder - ungeachtet der
hohen Qualität der Betreuung - eine Reihe von Verlusterfahrungen
unterschiedlicher Art machten, die in jedem Fall das
Sicherheitsgefühl sowohl des Kindes als auch das seiner Eltern
erschütterten und den Anpassungsprozess vorübergehend durcheinander
brachten. Eine gesunde Anpassung an die Tagesbetreuung konnte erst
wieder in Gang kommen, wenn die Verlusterfahrungen in ausreichendem
Maß durch die Bezugsperson und/oder durch einen entwicklungsmäßigen
Fortschritt aufgefangen (contained) worden waren. Damit ergibt sich
ein Zusammenhang zwischen Bions Konzept des containment und Bowlbys
Bindungstheorie: Die Befunde zeigen, dass das containment eine
Vorbedingung für die Entstehung von Bindungen und eines
Sicherheitsgefühls ist und dass Kinder Bindungsfiguren brauchen, um
mit der geschützten Erkundung ihrer Welt fortfahren zu können. (c)
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