Sibylle von Eicke
Als Prozessbeobachterin bei Gericht (PDF-E-Book)
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5 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 29229
DOI:
https://doi.org/10.30820/1616-8836-2017-1-99Seit den 80er Jahren werden in Deutschland sogenannte
»Festhaltetherapien« nach Jirina Prekop in Heimen und Praxen
durchgeführt. Sie basieren auf der Behauptung, dass Autisten durch
eine Art konfrontativer Verhaltenstherapie dazu gebracht werden
könnten, körperliche Nähe zu ertragen. Angelehnt an Prekops Ideen
entwickelte der Münchner Psychologe Dr. Fritz Jansen ein eigenes
Weiterbildungsmodell, nach dem Laien diese Behandlungsform erlernen
können. Integriert in ein Bausteinsystem namens IntraAct Plus wurde
die Festhaltetherapie in KIT – Körperzentrierte
Interaktionstherapie – umbenannt. In Videoaufzeichnungen zu
Supervisionszwecken sind in einem Prozess in Düsseldorf auf 200
Bändern nun KIT-Anwendungen zu sehen. Sie dienen der Anklage als
Beweismaterial. Zu verantworten haben sich fünf Heimerzieher wegen
Körperverletzung, Misshandlung und Freiheitsberaubung – alle
weitergebildet in IntraAct Plus.
Abstract:
Since the 1980’s, so called »forced holding therapies« are
practicised in hospitals, medical institutions and also in private
rooms in Germany. These treatments are based on the assumption,
that Autists can be enabled by a certain »confrontational behavior
therapy« to endure a physical closeness they never knew. Originally
based on Jirina Prekop, a Bavarian psychologist, Dr. Fritz Jansen,
developed his own training model, according to which everyone can
learn and practise this form of treatment. Integrated into a
modular system named IntraAct Plus, the »forced holding therapy«
was renamed to KIT (body-centered interactive therapy). 200 video
recordings for supervision purposes which can be seen in Düsseldorf
show KIT applications. They serve as evidence for prosecution in a
criminal procedure. Five educators and social workers
(Heimerzieher) are accused of personal injury, abuse and
deprivation of personal freedom – all trained under IntraAct Plus.