Peter Möhring
Brauchen wir noch Väter (PDF-E-Book)
Psychoanalytische Familientherapie 2003, 4(2), Nr. 7, 61-76
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
16 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 29034
Die biologische Notwendigkeit der Vaterschaft wird gerade
überschritten: ein Klon braucht keinen Vater, eine Mutter
allerdings auch nicht. Kürzlich hing an vielen Orten ein großes
Plakat mit einem Muskelmann, und darauf die Frage: Wird das y-
Chromosom überflüssig? Ich habe meinen Titel als Frage oder wie
eine Frage formuliert, aber ohne Fragezeichen. Diese Form könnte
bedeuten: Kann es also in Frage stehen, dass Väter gebraucht
werden? Eine Zeitlang haben wir schrecklich viel über den Wald
gesprochen, jetzt wird der jährliche Zustandsbericht des Waldes
veröffentlicht. Wir machen uns Gedanken über den Maikäfer und den
sibirischen Tiger, aber zumeist dann, wenn die Existenz dieser
Lebewesen bedroht ist, beziehungsweise, wenn es schon zu spät ist.
Ist es beim Vater auch so? Der Vater als bedrohte Art? Pater semper
incertus, das wussten schon die Römer. Sie hatten das auf die
biologische Vaterschaft gemünzt, jedoch könnte das in unseren
Zeiten auch auf die gelebte, die soziale Vaterschaft zutreffen.
Gesetzlich sind die Rechte der Väter ja unlängst gestärkt worden,
aber real dürften sich die in den letzten Jahrzehnten eingetretenen
Veränderungen der Lebensformen, also auch der Familien, insgesamt
eher als Schwächung der Beziehung zwischen Kindern und Vätern
auswirken. Diese Veränderungen werden mit Begriffen wie
»postmoderne Familie« oder »Patchwork-Familie« belegt. Es handelt
sich vornehmlich um die zusammengesetzte Familie und um die
Ein-Elter-Familie, und das sind sicherlich Familienformen, in denen
die Beziehungsachse »Mutter-Kinder« meist ein stärkeres Gewicht hat
als die »Vater-Kinder«.