Heidi Gidion
Vaterschriften - Tochter- und Sohnestexte. Von der Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen (PDF-E-Book)
Psychoanalytische Familientherapie 2002, 3(2), Nr. 5, 85-107
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
23 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 29026
Gestaltungen von Vätern in der Literatur – das ist ein nicht minder
weites Feld, als es sich in den Referaten und Arbeitsgruppen dieser
Arbeitstagung eröffnet hat. Ein Feld so weit, dass ich allein der
Darstellung von Töchtern und ihren Vätern einen ganzen Band
gewidmet hatte (der leider jetzt in der 2. Aufl. bei Fischer
vergriffen ist). Und nun erst Söhne und ihre Väter! Ich begrenze
also das nahezu unübersehbar weite Feld und konzentriere mich
bewusst auf signifikante Ausschnitte, mithilfe von ausgewählten,
von mir als exemplarisch bestimmten Texten und Titeln. In ihnen
wird so manches wiederkehren aus der Arbeit dieser Tage,
Erscheinungs- und Redeweisen vom Vater, – als literarisches Motiv
in Texten unterschiedlichen literarischen Ranges. Allen ist
gemeinsam, dass in ihrer Gestaltung bestimmte Aspekte der
Vater-Thematik konkret fassbar werden, wobei ich letztlich den
Haupt-Akzent setze auf die Frage nach dem väterlichen Erbe, gemäß
der Bestimmung (einer von mehreren möglichen anderen): Der Vater
definiere sich schlechthin durch das, was er imstande sei
weiterzugeben. Ich erinnere Sie nur an den zentralen Vorwurf des
Sohnes in Kafkas »Brief an den Vater« im Hinblick auf das »Nichts
an Judentum«, das er von diesem übermittelt bekommen habe. Auswahl
also ist das Gebot der Stunde; unvermeidlich muss ich auf so
manchen erhellenden Text verzichten, unvermeidlich werden die Leser
wichtige Texte zum Thema vermissen.