Wolfgang Hegener
Heilige Texte
Psychoanalyse und talmudisches Judentum
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
251 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2653-8, Bestell-Nr.: 2653
Ausgehend von der Traumdeutung und der Anmerkung Freuds,
er behandle den Traum »wie einen heiligen Text«, skizziert Wolfgang
Hegener in der vorliegenden Studie systematisch den Einfluss der
Kultur und Tradition des rabbinisch-talmudischen Judentums auf
Freuds Werk. Hegener stellt damit insbesondere heraus, welche
grundlegende Bedeutung diesem vergessenen Erbe für die Methode des
psychoanalytischen Verstehens zukommt.
Damit liefert Hegener eine neue Interpretation des Verhältnisses
von Judentum und Psychoanalyse und grenzt sich von Positionen ab,
die Freud in der Tradition des aufgeklärten und des Reformjudentums
sehen. Die Zugangsweise des Autors eröffnet dabei ganz neue
Einsichten in Freuds Verständnis von Religion und
Religionsgeschichte, etwa im Hinblick auf die eminente Bedeutung
der Schuld, die dieser für das »wichtigste Problem der
Kulturentwicklung« hielt.
Inhaltsverzeichnis
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Einleitung
Die jüdische Text- und Schrifttradition oder der Imperativ der
Interpretation
Vorbemerkung
Midrasch
Exkurs: Christliche und jüdische Auslegungstraditionen –
Allegorie, Typologie, vierfacher Schriftsinn,
PaRDeS
Mischna
Der Talmud
Zum Verhältnis von mündlicher und schriftlicher Tora
»... das haben wir behandelt wie einen heiligen Text«
(Freud)
Die Traumdeutung als
Form jüdischer Hermeneutik
Einleitung: Zur Logik der
Entstellung
»... an welche Tradition in der Auffassung der Träume ich
anknüpfen möchte« – Zur Frage der Herkunft der Freud’schen
Methode
Das Lesen der Bibel und das Lesen Freuds
Exkurs: Die Philippson-Bibel im Spannungsfeld zwischen
jüdischer Tradition und protestantischer Bibelkritik
»Es gibt keinen Traum ohne seine Deutung« – Zur konstitutiven
Bedeutung der Beziehung für die Traumdeutung
»... die ältesten Kindererlebnisse nicht mehr als solche zu
haben
sind« – Traum und Übertragung
Das Judentum als kulturelle Matrix der Psychoanalyse oder zur
Hermeneutik des Exils
Traum und Talmud als Formen a-topischer Schrift
Freud, ein hellenischer Heide und atheistischer
Aufklärer?
Oder: Wie jüdisch ist die
Psychoanalyse?
Einleitung
Freud und die Antike
Freud und die (jüdische) Aufklärung
Erneut: Freud und das talmudische Judentum
Schuld – Elemente einer Urgeschichte der
Subjektivität
»... die etwa der Endgestaltung in
unserer heutigen weißen,
christlichen Kultur entspricht« – Freuds Religionskritik als Kritik
des Christentums
»... das wichtigste Problem der Kulturentwicklung« – Paranoid-
schizoide oder depressive Verarbeitung des Schuldgefühls
Zur Konstitution des Subjekts durch die Schuld – Figuren jüdischen
und psychoanalytischen Denkens »... und wir haben ihn umgebracht«
(Nietzsche) – Der Tod Gottes als Konsequenz der Schuldabwehr
Kurzer Epilog
Szenisch-performative Didaktik oder was das Lehren der
Psychoanalyse und das talmudische Lernen gemeinsam haben
Literatur