Gisela Kubon-Gilke
Die Debatte um die Ökonomisierung des Sozialen. Befähigungen vs. Anreize: Neoliberale und neoklassische Sozialpolitikberatung und ihre Konsequenzen für den Sozialstaat (PDF-E-Book)
Behindertenpädagogik 2012, 51(3), 300-312
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Verlag: Psychosozial-Verlag
13 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 23223
Viele der Reformen der Sozialen Sicherung in den letzten Jahren,
Änderungen bei der Ausrichtung und Finanzierung der Sozialen
Arbeit, Gesundheitsund Bildungsreformen u.a.m. werden von
KritikerInnen häufig als Fehlentwicklung im Sinne einer
Ökonomisierung des Sozialen beschrieben. In diesem Beitrag wird
angeregt, in diesem Zusammenhang den Blick nicht in erster Linie
auf Kürzungen im Sozialbereich, auf wettbewerbliche Steuerung oder
erzwungenes betriebswirtschaftliches Denken in Sozialen
Organisationen zu lenken. Das hat wenig mit Ökonomisierung im
eigentlichen Wortsinne zu tun. Schwerwiegend und problematisch ist
hingegen, dass im Prozess der Politikberatung ein bestimmtes Modell
des lange vorherrschenden Mainstream der Ökonomik dominant wurde,
welches implizit ein gewandeltes Menschenbild als leitend für die
Sozialpolitik nahelegt. Analytische Modellvereinfachungen
reduzieren in der Politikberatung auch real handelnde Menschen auf
das analytische Konstrukt. Die Neoklassik als
wirtschaftswissenschaftlicher Mainstream fokussiert deshalb die
Anreizwirkung sozialund gesundheitspolitischer Institutionen, von
Regeln und Transfers sowie von Angeboten und
Unterstützungsleistungen auch im Feld der Pädagogik. Der
Neoliberalismus entstand aus der Kritik an der Neoklassik und am
reinen Liberalismus. Über Konzepte der Sozialen Marktwirtschaft
ging er zumindest ansatzweise auch in die Politik und die
Konstruktion des deutschen Sozialstaats nach dem 2. Weltkrieg ein.