Benjamin Faust
»Damit mich nie wieder ein Mensch vergisst!« - Über die sozialpsychologischen Ursachen von School-Shootings am Beispiel des Amokläufers Bastian Bosse (PDF-E-Book)
Freie Assoziation 2009, 12(1), 91-107
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
17 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 21108
Am Beispiel des Amokläufers Bastian Bosse wird das Phänomen des
School-Shootings analysiert. Dabei wird auf vom Täter selbst im
Internet veröffentlichtes Material zurückgegriffen, und sein
Lebensweg bis hin zu seinem Amoklauf wird nachgezeichnet. Anhand
dieses Beispiels wird deutlich, dass School-Shootings sich aus
soziologischer Perspektive in einer weitgehenden sozialen Exklusion
der Täter gründen, aus der sich diese über ihren Amoklauf gewaltsam
zu befreien suchen. Prädeliktisch machen School-Shooter
schwerwiegende Erfahrungen der Niederlage und des Verlustes, die
ihr Selbstwertgefühl stark in Mitleidenschaft ziehen und zu tiefen
Depressionen führen können. Um weitere Kränkungen durch die soziale
Umwelt zu vermeiden, flüchten sich die Täter in die Isolation, in
der sie ihr gekränktes Selbst über stabilisierende Fantasien
aufrecht zu erhalten suchen, die im Kern den Wunsch nach Allmacht
und Omnipotenz beinhalten. Diese Fantasien entwickeln schließlich
eine Eigendynamik, in dessen Verlauf sich die späteren Täter mehr
und mehr mit der ihnen zugewiesenen Rolle des Außenseiters
identifizieren, nicht aber ohne diese Zuweisung als
ungerechtfertigt abzulehnen und in einem blutigen Abgang, der als
Heldentod inszeniert wird, ihre aufgestauten Aggressionen
abzureagieren. Das realisierte School-Shooting ist letztlich
vollzogene Rache aus narzisstischer Wut.
Abstract:
Using the example of school shooter Bastian Bosse we analyze the
phenomenon of school shooting based on material that has been
published in the internet by the offender himself. Our study
suggests that from a sociological point of by a situation of
extensive social marginalisation, which the offender tries to
relieve by the violent rampage. A School shooting is not a
spontaneous explosion as it often may appear, but more frequently
the result of a long period of bullying and other forms of social
humiliation that often lead in deep feelings of depression and
desperation. As a consequence the offender escapes into isolation
and narcistic fantasies of omnipotence and almightiness to raise
the value of his/her injured Self. This self-perception leads into
a situation in which the offender starts to accept his social
marginalisation, but still rejecting the unfair environmental
assignment of the role as an outsider. Finally, this results in an
abreaction of the retained aggression with a staged heroical death.
We conclude that the conducted school shooting is a fulfilled
revenge based on narcistic rage.
Stichworte: Gewaltverbrechen, Straftäter, Narzissmus, Soziale
Diskriminierung, Mobbing, Narzissmus, Selbstwertgefühl, Täter,
Ärger
Keywords: Violent Crime, Criminals, Narcissism, Social
Discrimination, Bullying, Narcissism, Self Esteem, Perpetrators,
Anger