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Buchreihe: Imago
Verlag: Psychosozial-Verlag
405 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6094-3, Bestell-Nr.: 1094
Freud war nicht nur Archäologe der menschlichen Seele, sondern auch
Interpret literarischer Werke. Michael Rohrwasser stellt Freuds
Kommentare zu C.F.Meyer, Wilhelm Jensen, Sophokles, Shakespeare,
E.T.A. Hoffmann und Schnitzler vor; am Ende stehen Canettis
Kommentare zu Freud. Rohrwasser untersucht Freuds Perspektive auf
die Texte:
Welchen Momenten der Literatur gilt sein Interesse?
Welche Figuren, Verbindungen oder Lesarten bleiben unbeachtet?
Woraus wird sein Interesse an Literatur gespeist
und wie verwandeln sich die zitierten Bruchstücke in Freuds
Konstruktionen?
Man kann diese Fragen auch mit Freuds Worten stellen: Liest er
mit
»gleichschwebender Aufmerksamkeit« oder fixiert er »das eine
Stück
besonders scharf, eliminiert dafür ein anderes«?
In diesem Wechselverhältnis von Psychoanalyse und Literatur
stehen
die kommentierten literarischen Texte und Freuds
Selbstinszenierungen
als Detektiv, als Archäologe oder Entschlüssler.
IFB 2/2007
Rezension von Till Kinzel
»Die Bezüge der Psychoanalyse Freuds zu Literatur und Literaturwissenschaft sind vielfältig. Im vorliegenden Buch geht es indes nicht darum, was Freud für die Literaturwissenschaft theoretisch bedeutet. Vielmehr wird Freud selbst als Leser literarischer Texte in den Blick genommen, und zwar auf eine Weise, die diese literarischen Texte selbst ebenfalls zu ihrem Recht kommen lassen will…« [mehr]
Freiburger literaturpsychologische Gespräche
Rezension von Carl Pietzcker
»Der Band versammelt die Früchte einer Jahrzehnte währenden intensiven Beschäftigung mit Freud. Der Verfasser fragt allermeist nicht nach Richtig oder Falsch, sondern sucht Verfahren zu beschreiben und darüber hinaus das Netz all der Fakten und Vorstellungen ans Licht zu heben, die zu Freuds Lektüren beitrugen. Das gelingt ihm dort, wo er Einzelheiten nicht übergewichtet, Kritik nicht in Misstrauen umschlagen lässt und keinen Sack modernen Bildungswissens in den Text schüttet. Da lesen wir mit Gewinn von Freud als einem lebendigen Menschen seiner Zeit…« [mehr]
Neue Umschau Mai 2006
Rezension von Hans-Werner Dielitzsch
»Michael Rohrwasser nähert sich Freud von der Seite der Literaturwissenschaft. Er zeigt Freud nicht nur als einen literarischen interessierten Leser, sondern widmet sich Freud als Interpreten von literarischen Werken. Sehr materialreich und gewinnbringend lesen sich die Abschnitte zu Arthur Canon Doyle, Conrad Ferdinand Meyer und Wilhelm Jensen. Das Schlusskapitel ist Canetti gewidmet, Rohrwasser bezeichnet die Beziehung von Canetti zu Freud als einen »heimliche(n) Dialog mit Freud«. Canetti setzt sich in seinen Werken eher von Freud ab, Sigmund Freud ist aber nicht ohne Einfluss auf ihn und sei es als theoretischer Antipode wie in Canettis Werk »Masse und Macht« , in der er eine nicht psychoanalytisch ausgerichtete Massentheorie entwickelt hat…« [mehr]
Tageblatt
Rezension von Christian Winterhalter
»Rohrwassers Neulektüre Freuds (die von einer Darstellung der Freud-Lektüre Canettis abgerundet wird) besticht letztlich nicht allein durch die Differenziertheit der Argumentation und die methodische Bewusstheit, sondern auch durch ihren ansprechenden Stil. So erkenntnisreich und fesselnd kann Literaturwissenschaft sein!…« [mehr]
SR-2 Bücherlese
Rezension von Jochen Marmit
»Auch wenn Rohrwasser diese Ergebnisse inhaltlich gelingen, so macht der Aufbau des Buches, die Langatmigkeit der Texte, die unzähligen Details, Randbemerkungen und Exkursionen das Werk nicht gerade zu einem flüssigen Lesegenuss. Das ist harte Arbeit, die für den Fachmann Erkenntnisgewinn versprechen mag, von Einsteigern und Querlesern dagegen gemieden werden sollte. Positiv: das ausführliche Werkverzeichnis und die kommentierenden Endnoten – aber auch hier fehlt ein Stichwortverzeichnis…« [mehr]
...
Rezension von Friedrich-Wilhelm Eickhoff
»Rohrwasser erschließt nicht nur den literaturwissenschaftlichen, sondern auch den zeitgeschichtlichen und psychoanalysegeschichtlichen Kontext der von ihm untersuchten Lektüren mit einer Vielzahl überraschender, gut belegter Entdeckungen. Sein Buch ist ausgesprochen spannend zu lesen, würde aber durch ein Register noch gewinnen…« [mehr]
Luzifer-Amor, Heft 28, 2006
Rezension von Hilde Kronberg-Gödde
»Rohrwassers mit vielen neuen Details und überraschenden Ausblicken aufwartendes Buch mag manchen Freud-Kenner gelegentlich zum Widerspruch reizen. Gleichwohl ist es mit der Fülle der Anregungen und Diskussionsanstöße, die es bietet, ein fruchtbarer Beitrag zum Dialog zwischen Literaturwissenschaft und Psychoanalyse…« [mehr]
Deutsches Ärzteblatt August/2006
Rezension von Christian Maier
»Mit diesem autoritären Freud, einem geistigen Titanen, ringt Rohrwasser – dabei Elias Canetti nicht unähnlich, dessen »heimlichen Dialog mit Freud« er im letzten Kapitel zu Wort kommen lässt – kenntnisreich und in lauterer wissenschaftlicher Absicht. »Freuds Lektüren« werden am überzeugendsten, wenn der Autor Themen touchiert, die in Bereiche führen (Realtrauma; Psychologie der Macht), in denen die Psychoanalyse auch heute noch offenkundige Lücken aufweist…« [mehr]
Ärzte Zeitung
Rezension von Klaus Brath
»Rohrwasser outet Freud als heimlichen Anhänger des Krimiautors und Arztes Sir Arthur Conan Doyle, dessen Sherlock-Holmes-Storys demselben Muster folgen wie die Psychoanalyse: »›n ihnen wird das Gespenstische, Bedrohliche, Unheimliche beschworen und am Ende durch die Ratio ausgetrieben‹…« [mehr]
literaturkritik.de, Nr. 1 / Januar 2006
Rezension von Jan Süselbeck
»Rohrwasser beobachtet Freud ›in den Rollen des Entzifferers, des Detektivs, des Übersetzers und des Archäologen‹, und er liest ihn damit dezidiert als ›modernen Autor‹…« [mehr]
Die Zeit
Rezension von Elisabeth von Thadden
»Mit dieser Studie über Freuds Lektüren hat der Literaturwissenschaftler und Kritiker Michael Rohrwasser dem Leser ein außerordentlich material und kenntnisreiches Kompendium der Entschlüsselungskunst zur Verfügung gestellt…« [mehr]
Jungle World, Nr.41
Rezension von Jan Süselbeck
»Das alles ist nicht etwa graue literaturwissenschaftliche Theorie, wobei Rohrwasser eine angenehm weitgreifende Belesenheit an den Tag legt, ohne jedoch den Leser damit zu nerven…« [mehr]