Rezension zu Sterben im Krankenhaus

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Rezension von Margret Flieder

Wolfgang George, Eckhard Dommer u.a.: Sterben im Krankenhaus

Thema
Zum Themenkomplex von Sterben und Tod sind inzwischen zahlreiche Veröffentlichungen erschienen. Aus professioneller Perspektive ist dieses Thema weiterhin vor allem für diejenigen relevant, die an ihren Arbeitsorten häufig mit sterbenden Menschen in Kontakt kommen, mit Abschied und Trauer von Betroffenen und Angehörigen konfrontiert sind, ebenso mit den professionell zu leistenden Arbeiten beim und nach dem Sterben. Zwar gibt es inzwischen gestiegenes Interesse an diesem Themenfeld, woran es jedoch bis heute fehlt ist mehr Aufmerksamkeit für die Situation im Krankenhaus. Krankenhäuser sind die Orte des Sterbens in Deutschland. Aktuelle empirische Daten richten sich primär auf technische Versorgungsprozesse, während die mit dem Sterbeprozess verbundenen emotionalen Folgen und Verdrängungsprozesse seitens der Beschäftigten bis heute wenig aufgearbeitet sind. Ausgehend von den aktuellen Ergebnissen einer bereits vor 25 Jahren einmal durchgeführten und jetzt wiederholten Studie, werden in diesem Band unterschiedliche Facetten des Sterbeprozesses im Krankenhaus beleuchtet.

Herausgeberin und Herausgeber
Wolfgang George ist Honorarprofessor an der technischen Hochschule Mittelhessen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Versorgungsforschung und Beratung, Sterbebedingungen in Krankenhäusern, Qualitätsmanagement, Gesundheitsversorgung.

Eckhard Dommer ist Soziologe (M.A.), Leiter der ProgClin GmbH Basel. Seine Arbeitsschwerpunkte betreffen klinische Forschung sowie quantitative und qualitative Sozialforschung.

Viktor Szymczak ist Diplom-Medizin-Soziologe, Gymnasiallehrer, Journalist und Berater im Gesundheitswesen. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte betreffen vergleichende internationale Sozial- und Gesundheitssysteme, gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, u.a. am Bsp. seheingeschränkte Menschen.

Autor(inn)en
Rochus Allert ist Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Krankenhausbetriebslehre, Gesundheits- und Sozialpolitik an der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Hospiz, Geriatrische Rehabilitation sowie die Verbesserung der Versorgungssituation schwerkranker und sterbender Menschen.

Ursi Barandun Schäfer ist Master in Nursing Science (MNS). Pflegeexpertin im Bereich Intensivpflege und diplomierte Pflegefachfrau (HF) am Universitätsspital Basel sowie an weiteren Institutionen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Praxisentwicklung Intensivpflege, ethische Entscheidungsfindung sowie nicht-pharmakologische Interventionen gegen Angst, Schmerz und Stress.

Gerhild Becker ist Professorin für Medizin und Diplom-Theologin, MSc Palliative Care (King´s College/University of London), ärztliche Direktorin der Klinik für Palliativmedizin im Universitätsklinikum Freiburg. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist Palliativmedizin.

Gesine Dannenmeier ist Geschäftsführerin bei der KTQ-GmbH, Diplom-Pflegewirtin, OP-Fachkraft und examinierte Krankenschwester. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist das KTQ-Zertifizierungsverfahren.

Eckhard Dammer ist promovierter Soziologe und Inhaber der ProgClin GmbH in Basel. Seine Arbeitsschwerpunkte sind klinische Forschung sowie quantitative empirische Sozialforschung.

Maria Eberlein-Gonska, PD und Dr. med. ist Leiterin des Zentralbereichs Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement an der Carl Gustav Carus Universität Dresden. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Qualitäts- und Risikomanagement.

Wolfgang George ist Professor für Qualitätsmanagement und Marketing an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM). Seine Arbeitsschwerpunkte sind in den Bereichen Versorgungsforschung, Management im Gesundheitswesen, Sterben in Einrichtungen des Gesundheitswesens und Beratung.

Swantje Goebel ist promovierte Soziologin an der Klinik für Palliativmedizin der Universität Freiburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Thanatosoziologie und Kulturwissenschaften sowie qualitative Forschung.

Andreas J.W. Goldschmidt ist Professor für Gesundheitsmanagement und Logistik, Lehrstuhlinhaber und geschäftsführender Leiter des International Health Care Institutes (IHCI) an der Universität Trier. Seine Arbeitsschwerpunkte betreffen zukünftige Aspekte der Gesundheitsversorgung.

Reimer Gronemeyer ist emeritierter Professor für Soziologie an der Justus Liebig Universität Gießen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Alter und Gesellschaft sowie Modernisierungsprozesse religiöser und sozialer Institutionen.

Marco Gruß, PD und Dr. med. ist Leiter der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Hanau. Er ist Facharzt für Anästhesiologie mit Zusatzbezeichnungen in Notfallmedizin, Intensivmedizin und Palliativmedizin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie sowie Palliativmedizin.

Karin Jors ist Diplom-Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni-Klinik Freiburg, Klinik für Palliativmedizin. Ihre Arbeitsschwerpunkte betreffen Sterbesituationen im Krankenhaus.

Christoph Kranich ist Diplom-Pädagoge, Fachabteilungsleiter Gesundheit und Patientenschutz bei der Verbraucherzentrale Hamburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Patientenschutz, Patientenbeteiligung und Patientenkompetenz.

Andreas Lauterbach ist Professor für Pflege an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind evidenzbasierte pflegerische Interventionen, Ethik,
Pflegewissenschaft sowie qualitative Pflegeforschung.

Andrea Newerla ist promovierte Soziologin an der Justus Liebig Universität Gießen. Ihre Arbeitsschwerpunkte betreffen Soziologie der Demenz und qualitative Methoden der Sozialforschung.

Hans Pargger ist Professor Dr. med., Facharzt für Intensivmedizin und Anästhesiologie, Chefarzt der operativen Intensivbehandlung am Uni-Spital in Basel. Seine Arbeitsschwerpunkte sind klinische Intensivmedizin, Führung, Ethik sowie Zertifizierung.

Hans-Joachim A. Schade ist promovierter Fachanwalt für Medizinrecht, Mediator und Bankkaufmann in eigener Sozietät. Seine Arbeitsschwerpunkte betreffen rechtliche Absicherung zukunftsorientierter Kooperationsformen und Unternehmensbereiche im ärztlichen/zahnärztlichen Handlungsfeld.

Johannes Siegrist ist emeritierter Professor für Medizinische Soziologie an der medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seine Arbeitsschwerpunkte sind u.a. soziale Einflüsse auf Gesundheit und Krankheit.

Alfred Simon ist promovierter Philosoph und Medizinethiker, PD, Leiter der Akademie für Ethik in der Medizin, Göttingen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind klinische Ethik und Ethikberatung, ethische Entscheidungsfindung am Lebensende, Patientenautonomie und Patientenverfügung.

Viktor R. Szymczak ist Diplom-Medizin-Soziologe, Gymnasiallehrer und Journalist, Mitarbeiter am Trans-MIT Zentrum für Versorgungsforschung und Beratung, Projektleiter von »Sterben im Krankenhaus«. Seine Arbeitsschwerpunkte sind u.a. internationale Gesundheits- und Sozialsysteme sowie Versorgungsforschung Gesundheit.

Aufbau
Der Band umfasst 230 Textseiten und ist in 17 Kapitel aufgeteilt. Es folgen ein Glossar und biographische Angaben zu den Autor_innen.

Inhalt
In seinem Geleitwort weist Johannes Siegrist auf die Notwendigkeit einer gerichteten Aufmerksamkeit auf das Themenfeld von Sterben und Tod hin, würdigt dabei ausdrücklich die Hospizbewegung und die vorliegende Studie mit ihren nach 25 Jahren gut vergleichbaren Ergebnissen.

In einer Einleitung und Übersicht begründen Wolfgang George und Viktor R. Szymczak ihre Aufmerksamkeit für das Sterben im Krankenhaus. Es ist nach wie vor der Ort, wo die meisten Menschen sterben, ungeachtet gegenteiliger Wünsche. Weiterhin geben sie einen Überblick über die Inhalte der nachfolgenden Kapitel.

Im Kapitel über Das Hospiz. Ein krankenhausersetzender und -ergänzender Sterbe- und Lebensort gibt Rochus Allert Einblicke in die Entstehungs- und Erfolgsgeschichte der Hospize auf der Basis empirischer Daten u.a. zu Sterbediagnosen, zur Veränderung von Haushaltsgrößen sowie zur Historie des Begriffs der »Fehlbelegungen« in Kliniken durch Sterbende.

Die Perspektive der Pflegewissenschaft auf das Sterben im Krankenhaus thematisiert Andreas Lauterbach in diesem Kapitel. Ausgehend von demografischen, epidemiologischen und pflegeberufsbezogenen Phänomenen zeichnet er Grundzüge guter palliativer Versorgung nach. Anschließend erläutert er Auszüge aus einer qualitativen Studie über die Erfahrungen und die Kommunikation der Pflegefachkräfte in der Praxis. Anhand von drei Fällen diskutiert er das Bedingungsgefüge von Pflegearbeit und macht auf zentrale Problemlagen aufmerksam. Kritisch anzumerken ist bei diesem Beitrag, dass fast alle der im Text genannten Quellen im Literaturverzeichnis fehlen.

Der Beitrag Wandel des Sterbens im Krankenhaus: Besser sterben auf Palliativstationen von Swantje Goebel, Karin Jors und Gerhild Becker beschreibt die schwierige Doppelrolle der Palliativstationen in Kliniken. Einerseits stehen diese Stationen für die Notwendigkeit einer anders als rein klinisch ausgestatteten Umgebung in der letzten Lebensphase, andererseits lenken sie den Blick darauf, dass auf anderen Stationen schlechter gestorben wird.

Intensivstation – Sterbeprozess und medizinische Versorgung lautet das Kapitel von Marco Gruß und Markus A. Weigand. Der Beitrag wirft ein kritisches Licht auf den kaum vorhandenen palliativen Ansatz auf Intensivstationen und fordert dringend ein »Palliative Care Bundle« zur Verminderung der allseitigen Unsicherheit.

In ihrem Beitrag Sterben auf der Intensivstation fragen Hans Pargger und Ursi Barandun Schäfer nach den Hintergründen einer Therapiezieländerung während einer Behandlung auf einer Intensivstation. Der Wunsch zu sterben kann auch Ausdruck einer aktuellen Überforderung sein, der verstanden und von allen Beteiligten kritisch zu reflektieren ist – gerade im Handlungsfeld von Intensivmedizin.

Es folgt ein längeres Kapitel von Wolfgang George über die Ergebnisse der Gießener Studie zu den Sterbebedingungen in deutschen Krankenhäusern. Wolfgang George bezieht sich dabei primär auf eine von ihm vor 25 Jahren durchgeführte Studie, die mit identischem Frageset 2013 wiederholt wurde. Befragt wurden damals und aktuell Pflegefachkräfte und Ärzte in Kliniken zu den Sterbebedingungen in Krankenhäusern. Beteiligt haben sich 212 Krankenhäuser und mehr als 1.400 TN aus allen Bundesländern. Beim Vergleich der Studien stellt Wolfgang George fest, dass das Situationsgefüge des Sterbens auch heute noch problematisch ist, ungeachtet deutlicher Verbesserungen in einigen Bereichen. Als weiterhin problematisch identifiziert er z.B. die Anzahl der Fachkräfte, die für Sterbebegleitung zur Verfügung stehen, das Verhalten der Fachkräfte, die Qualität der Schmerztherapie, die Häufigkeit unnötiger lebensverlängernder Maßnahmen sowie die Bedingungen für würdevolles Sterben. Deutlich verbessert hingegen hat sich der Informationsstand seitens der Betroffenen, die Einbeziehung von Laienhelfern und die Integration der Angehörigen.

Das nachfolgende Kapitel von Wolfgang George nennt Empfehlungen der Gießener Studie zu den Sterbebedingungen in deutschen Krankenhäusern. In seiner Studie wurde insgesamt 29 Items wiederholt gemessen, für 11 Items gab es keine Verbesserung, für 16 Items eine positive Entwicklung und 2 Items weisen auf eine Verschlechterung hin. Als ein herausragendes Beispiel benennt Wolfgang George, dass sich Ärzte durch ihre Ausbildung weiterhin nicht für die Betreuung von Sterbenden qualifiziert sehen, es hier nach wie vor an einer anwendungsbezogenen Kompetenzentwicklung fehlt. Somit sind Sterbende weiterhin besonderen Risiken bei einer Krankhausbehandlung ausgesetzt: Sie werden erstens zu häufig nicht als terminal bzw. sterbend identifiziert und benannt. Daraus resultiert als zweites Risiko die Behandlung – und viel zu häufig das Sterben – auf einer Allgemein- oder Intensivstation mit den bekannten problematischen Folgen für alle Beteiligten.

Mit einer Teilauswertung der Gießener Sterbestudie 2013 befasst sich das Kapitel von Eckhard Dommer anhand der Frage: Wirken sich die Art der Station und die berufliche Tätigkeit als Arzt oder in der Pflege auf die Qualität der Betreuung Sterbender aus? In diesem Kapitel erfolgt eine ergebnisbezogene Interpretation anhand von Korrelationen bzw. Variablen. Es ist wenig verständlich geschrieben und setzt profunde Kenntnisse der quantitativen Sozialforschung voraus.

Der Beitrag Ethische Aspekte medizinischer Entscheidungen am Lebensende von Alfred Simon gibt Einblicke in die Perspektive von Medizinethik. Anzumerken ist, dass die ausgeführten Elemente wie Respekt vor der Autonomie, Achtung der Würde sowie Selbstbestimmungsrecht der Patienten keine exklusive Zuständigkeit der Medizin darstellen, sondern ebenso im Bereich von Pflegeethik verortet sind.

Andrea Newerla und Reimer Gronemeyer werfen in ihrem Kapitel zu Chaos und Kontrolle – Menschen mit Demenz im Krankenhaus Fragen auf, die sich mit der Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen während eines Krankenhausaufenthaltes ergeben. Sie problematisieren u.a. deren häufigere Einweisung, die unübersichtliche klinische Architektur, fehlende Strukturierungsmaßnahmen des Alltags, unzureichend geschultes Personal sowie Probleme bei der Informationsgewinnung mit Blick auf eine Entlassung. Dieser Beitrag unterscheidet sich wohltuend von anderen in diesem Band, denn er bleibt nicht in Appellen stecken, sondern gibt wertvolle Anstöße zu einer kritischen Diskussion gesellschaftlicher Verlagerungsprozesse von Pflege- und Sorgearbeit.

Eine kritische Einschätzung zur problembehafteten Sicht von Sterben im Krankenhaus liefert der Beitrag von Maria Eberlein-Gonska zu Sterben im Krankenhaus im Spannungsfeld zwischen Begleitung, Administration und der »Entlassart Tod« im DRG-System – Eine Standortbestimmung aus der Sicht des Qualitätsmanagements. Dieses Kapitel gibt kurze Einblicke in unterschiedliche institutionelle Perspektiven des Versorgungsauftrags, damit verbundene Intentionen und Schattenseiten, u.a. am Beispiel eines kurzen Exkurses zu Verabschiedungsangeboten in Krankenhäusern.

Sterben – ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang der Patientenorientierung als Bestandteil des internen Qualitätsmanagements lautet der Titel des Kapitels von Gesine Dannenmaier. Sie geht der Frage nach, was Patientenorientierung in dieser Hinsicht mit Qualitätsmanagement zu tun hat, führt ihre Antwort allerdings nur anhand des KTQ-Modells aus und empfiehlt die Entwicklung und Umsetzung strukturierter Konzepte.

Eine nicht repräsentative Exkursion in die gesellschaftliche Realität lautet der Titel des Beitrags von Andreas Goldschmidt. Er nimmt eine gesellschaftskritische Position ein zur demographischen Entwicklung, zu den auf Sterbende kaum vorbereiteten Institutionen und erläutert in einem kurzen Exkurs Grundzüge der AAPV und der SAPV.

Christoph Kranich gibt in einem kurzen Kapitel zu Der Tod muss zum Leben passen Hinweise auf den Entwicklungsbedarf neuer Versorgungsformen, die Aspekte von Angehörigenintegration, Sicherheit und einer gemeinsamen Versorgungslandschaft von Jung und Alt durch gut qualifiziertes Personal besser als in der Vergangenheit ermöglichen.

Würdevolles Sterben als Herausforderung und Chance trans- und intersektoraler Zusammenarbeit durch neue arztentlastende, delegative Assistenzberufe lautet der Titel des Beitrags von Hans-Joachim A. Schade. Er macht aufmerksam auf die Versorgungslücke der Gesundheitsberufe im ländlichen Raum und erläutert in kurzer Form die Grundzüge eines Konzeptes zur Delegation ärztlicher Tätigkeiten an eine Versorgungsassistent_in (Projekt VERAH).

Viktor R. Szymczak geht im Schlusskapitel des Buches ein auf die Versorgungsstruktur Schwerstkranker im Krankenhaus, gesundes Sterben und Gesundheitssysteme. Ein internationaler Überblick. Er beschreibt international gültige Elemente und Muster wie Religion und Kultur, den Status von Gesundheitssystemen, Veränderungen des Sterbeprozesses und Beispiele aktueller Reformen. Als empfehlenswerte Beispiele nennt er das Projekt »hospicefriendly Hospital« in Irland und das tasmanische Beispiel verbindlicher Verfahrensschritte und Leitlinien für den Umgang mit Patienten.

Zielgruppen
Dieser Band ist ausschließlich für Profis geeignet, die sich auf der Basis von Vorkenntnissen näher mit dem Thema befassen wollen, vor allem für Fachkräfte der Pflege- und Gesundheitsberufe in Weiterbildung(en) mit dem Themenschwerpunkt Palliative Care und für Studierende der Pflegewissenschaften sowie verwandter Studiengänge.

Diskussion
Mit diesem Band machen die Herausgeber und Autor_innen aufmerksam auf ein altes und neues Thema, dessen Herausforderungen und damit verbundene Probleme zwar intensiv diskutiert, aber noch immer nicht hinreichend gelöst sind. Insofern ist die Neuauflage der Untersuchung von Wolfgang George als »Herzstück« des Bandes durchaus zu begrüßen, auch wenn die Art der Darstellung bündiger und lesefreundlicher sein dürfte. Die Zusammenstellung der Beiträge deckt ein breites fachliches Spektrum ab und entspricht somit durchaus den am Sterben im Krankenhaus unmittelbar und mittelbar beteiligten Perspektiven bzw. Berufsgruppen. Die Kapitel sind jedoch in Umfang, Anspruch, Vertiefung und Lesbarkeit so unterschiedlich gewichtet, dass der »rote Faden« und somit das zentrale Anliegen des Bandes zeitweise in den Hintergrund gerät.

Fazit
Es ist ein Buch mit guten Anregungen und mit Hinweisen auf verbesserungsfähige Bereiche. Die Kapitel spiegeln durch die Beteiligung zahlreicher einschlägig kompetenter Autor_innen die thematische Breite dieses wichtigen Themas. Mit einer deutlicheren Strukturierung der Inhalte, der Perspektiven und der Positionierung hätte der Band seinem Anliegen mehr entsprochen.

Rezensentin
Prof. Dr. Margret Flieder
Evangelische Fachhochschule Darmstadt
Fachbereich Pflege- und Gesundheitswissenschaften

Zitiervorschlag
Margret Flieder. Rezension vom 28.05.2014 zu: Wolfgang George, Eckhard Dommer, Viktor R. Szymczak: Sterben im Krankenhaus. Psychosozial-Verlag (Gießen) 2013. 280 Seiten. ISBN 978-3-8379-2331-5. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, http://www.socialnet.de/rezensionen/15680.php, Datum des Zugriffs 28.05.2014.



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