Rezension zu Befreiungsbewegung für Männer
Frauenrat 4/2009
Rezension von Thomas Gesterkamp
Die Herausgeber dieses Sammelbandes wollen die Männer befreien.
Angeblich diskriminiert durch einen staatlich geförderten
Feminismus, stilisieren sie ihr Geschlecht pauschal zum Opfer in
allen Lebenslagen.
Auf dem Titelbild des Buches ist neben Altglas-, Dosen- und
Altpapiercontainern ein Müllschlucker zu sehen, auf dem groß
»Männer« steht. Das Foto, eine Postkarte der Künstlerin Claudia
Jares de Pulgar, steht nach Meinung der Autoren »für den breit
geduldeten Sexismus, den das ideologisch vorgeknetete Publikum für
spaßig hält, weil er sich ja nur gegen Männer richtet«.
Richtig daran ist, dass sich männliche wie weibliche Konsumentlnnen
der Unterhaltungsindustrie seit Jahren mehr über Männer als über
Frauen amüsieren. Männlichkeit wird häufiger satirisch abgewertet;
daraus aber gleich eine »etablierte Misandrie«, also allgemeinen
Männerhass abzuleiten, klingt nach Verschwörungstheorie - wie so
vieles in diesem Buch.