Maren Holmes

Paula Heimann

Leben, Werk und Einfluss auf die Psychoanalyse

Cover Paula Heimann

EUR 44,90

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

374 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-2588-3, Bestell-Nr.: 2588

Maren Holmes untersucht Leben und Werk der im Nationalsozialismus emigrierten Psychoanalytikerin Paula Heimann (1899–1982) und geht der Frage nach, welche Rolle sie bei der Wiederetablierung der Psychoanalyse in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg spielte. Im Zentrum steht zum einen die fachliche Auseinandersetzung der deutschen Psychoanalyse mit der Lehrerin Paula Heimann und ihrem Werk und zum anderen die persönliche Auseinandersetzung der deutschen PsychoanalytikerInnen mit der jüdischen Emigrantin sowie die Konfrontation mit der Geschichte der eigenen Profession im Nationalsozialismus.

Holmes rekonstruiert Heimanns Werdegang, ihre Emigrationsbiografie und ihre Begegnung mit der psychoanalytischen »Scientific Community« nach ihrer Rückorientierung nach Deutschland. Ihr theoretisches Werk wird in seiner immanenten Entwicklung nachvollzogen und theoriegeschichtlich eingeordnet. Dabei wird Heimanns einflussreicher Neukonzeption der Gegenübertragung besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Inhaltsverzeichnis

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Danksagung

Einleitung

I Stillstand und Aufbruch. Psychoanalyse im Nachkriegsdeutschland
Vor Kriegsende
Nach Kriegsende

II Krise und Entwicklung
Die Biografie Paula Heimanns
– Bildungsgeschichte
– Kindheit und Jugend in Danzig
– Die Lehr- und Wanderjahre des Medizinstudiums
– Exkurs: Franz Heimann
– »[S]ehr naiv und sehr wissenschaftlich« – Psychiatrische Ausbildung in Heidelberg
– »[G]länzend ausgebildet« – Neurologie in Berlin
Als Ärztin in Berlin
– Exkurs: Franz Heimanns sozialmedizinisches und politisches Engagement
– Der Verein Sozialistischer Ärzte
– Ärzte gegen den Krieg
– Der Bund Deutscher Ärztinnen
– Exkurs: Die Psychoanalyse in Berlin vor 1929
– Das Berliner Psychoanalytische Institut
– »Avantgarde und beneidenswert« – Die psychoanalytische Ausbildung
»[N]ie wieder zurück« – Nationalsozialismus und Emigration
– »Eitingon war wie der Kapitän mit dem Schiff« – Wie es in Deutschland weiterging
Exil: Die ersten Jahre in London
– Exkurs: Die British Psycho-Analytical Society und das Institut in London
– Die Ankunft in London
– Die Begegnung mit Melanie Klein
– Die berufliche Etablierung in England
– Der Beginn des Krieges
– Exkurs: Die Familie Klatzko
Die Freud/Klein-Kontroversen
– Die ersten fünf außerordentlichen Geschäftssitzungen
– Die wissenschaftlichen Diskussionen
– Folgen der Freud/Klein-Kontroversen
– Gruppenbildung
Die Nachkriegszeit
– Der XVI. Internationale Kongress in Zürich (1949)
»I have still a long way to go« – Die Abwendung von Melanie Klein
– »On counter-transference« – Erste Meinungsverschiedenheiten
– »A study on envy and gratitude« – Der Bruch
Paula Heimann als Independent-Analytikerin
– »I fully share your worries about the future of psychoanalysis« – Der Austausch mit Anna Freud
– »Être-vous prête vous-même à laisser votre nom attaché à l’exemple de ma tragédie pour la mémoire du futur?« – Die Kontroverse um Jacques Lacan
– »Wem gehört eigentlich der ›geistige Buckel‹?« – Die Analyse von Alexander Mitscherlich
– »Entweder zerplatze ich vor Wut oder ich löse mich in Tränen auf« – Rückorientierung nach Deutschland
»Von nun an darf ich fühlen, dass ich nicht nur auf Besuch komme, sondern zur Familie gehöre« – Der Kontakt zur DPV
– Internationale Vortrags-, Publikations- und Ausbildungstätigkeit
– Die letzten Jahre

III Der Patient und sein Analytiker. Das Werk Paula Heimanns
Von der Berliner Psychoanalyse zu Melanie Klein
– Die Todestriebtheorie in der Berliner Psychoanalyse
– Fragen der Berliner Technik: Reik – Reich – Fenichel
– Paula Heimann als Kleinianerin
Gegenübertragung
– »On counter-transference« (1950)
– Exkurs: Das Konzept Gegenübertragung bis 1950
– Zur Aktualität des Themas um 1950
– Projektive Identifizierung und Gegenübertragung: Von der intrapsychischen zur interpersonellen Betrachtungsweise
– »Counter-transference« (1960)
»[C]hanged philosophy« – Unabhängige Weiterentwicklungen
– Kreativität und Revision der Metapsychologie des Ichs
– »Die endliche und die unendliche Analyse« (1937c) – Heimanns Freud-Lektüre
– Grausamkeit und Revision der Metapsychologie der Triebe
– Die innere Welt des Analytikers
– Fazit

IV Spaltung und Begegnung. Die Wiederetablierung der Psychoanalyse in der BRD
Die Spaltung der deutschen psychoanalytischen Gruppe
Das verbindende Element der Berufspolitik: die DGPT
Die Entstehung eines neuen psychoanalytischen Zentrums: Heidelberg/Frankfurt
Mitscherlichs USA-Reise: Re-Import der Psychoanalyse?
MitscherlichsWeg in die DPV
Mitscherlichs Hinwendung zur freudianischen Psychoanalyse
Renaissance der Psychoanalyse? Internationalisierungs- und Etablierungsprozesse
Die Enttäuschung
Auseinandersetzung der DPV mit der Geschichte – Die 80er Jahre
Die Internationalisierung der DPG

V Gegenübertragung und Übertragung. Paula Heimanns Einfluss auf die Psychoanalyse in der BRD
Die fachliche Auseinandersetzung mit Paula Heimann
– Zur Rezeption von Heimanns Gegenübertragungskonzept in Deutschland
– Diskrepanz zwischen theoretischer Rezeption und praktizierter psychoanalytischer Haltung
Die persönliche Auseinandersetzung mit Paula Heimann
– Exkurs: Nicht Erinnern – Zur Problematik psychoanalytischer Identitätsbildung in Deutschland
– Auswirkungen des Nicht-Erinnerns für die bundesdeutsche Psychoanalyse
– Zusammenfassung und Fazit: Zur Begegnung Paula Heimanns mit den Psychoanalytikern in der BRD

Verzeichnis der Abkürzungen

Verzeichnis der unveröffentlichten Quellen
Verzeichnis der Siglen und Archivquellen
Verzeichnis der Quellen aus Privatbesitz
Verzeichnis der Interviews

Literatur
Chronologische Bibliografie Paula Heimann
Sekundärliteratur

Rezensionen

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junge Welt, Freitag, 9. März 2018, Nr. 58

Rezension von Christiana Puschak

»Dem Psychosozial-Verlag kommt das Verdienst zu, immer wieder Bücher herauszugeben, in denen der Anteil an Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung gewürdigt werden. Regelmäßig erscheinen Biographien über Psychoanalytikerinnen, die vom faschistischen Regime in Deutschland verfolgt wurden und deren Leben und Wirken dem doppelten Vergessen anheimfielen: als Exilierte und als Frau. Die Psychologin Maren Holmes schildert in ihrer als Dissertation an der Charite angenommenen Arbeit Leben und Werk von Paula Heimann…« [mehr]

PSYCHE – Zeitschrift für Psychoanalyse und ihre Anwendungen, 72. Jahrgang, Heft 3, März 2018

Rezension von Andrea Huppke

»Auf diese Biographie haben viele von uns lange gewartet. Nach der Lektüre des Buches von Maren Holmes kann man umso weniger verstehen, warum nicht schon längst jemand über das Leben und Werk von Paula Heimann geschrieben hat, die eine immens produktive, sehr selbständige und einflussreiche Denkerin war…« [mehr]

aviva-berlin.de

Rezension von Nea Weissberg

»Im Fokus von Holmes steht die fachliche Auseinandersetzung der deutschen Psychoanalyse mit Paula Heimann und ihrem Lebenswerk. Sie rekonstruiert Heimanns Biografie, ihre erkämpfte Auswanderung ins Londoner Exil und ihre Begegnung mit der psychoanalytischen ›Scientific Community‹ nach ihrer geistigen Rückorientierung nach Deutschland…« [mehr]