Hediaty Utari-Witt, Ilany Kogan (Hg.)

Unterwegs in der Fremde

Psychoanalytische Erkundungen zur Migration

Cover Unterwegs in der Fremde

EUR 39,90

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

389 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

2. Aufl. 2016

ISBN-13: 978-3-8379-2517-3, Bestell-Nr.: 2517

Mit einem Vorwort von Marco Conci und einem Geleitwort von Ilany Kogan

Migration bedeutet nicht nur für die aufnehmende Gesellschaft, sondern vor allem auch für die betroffenen Migrantinnen und Migranten, sich ständig neuen Herausforderungen stellen zu müssen. Dabei ist die Migration nicht nur ein sehr komplexer äußerer Prozess, der organisiert werden muss, sondern geht auch mit einer vielschichtigen und oft konflikthaften inneren Entwicklung einher. Die Migration zwingt die Betroffenen zu einem Umdenken und Neubewerten von Vertrautem und Fremdem, um in der neuen Welt bestehen zu können.

Im vorliegenden Buch wird untersucht, welche Bedeutung der Migration in verschiedenen Lebensphasen zukommt und welche psychischen Transformationsprozesse sie im Laufe eines Lebens verursachen kann. Die AutorInnen schildern anhand klinischer Fallgeschichten ihre spezifischen psychoanalytischen Behandlungstechniken und stellen weiterführende Überlegungen über die psychischen Aspekte von Migration dar.

Mit Beiträgen von Gabriele Ast, Christiane Bakhit, Peter Bründl, Jana Burgerová, Marco Conci, Bettina Hahm, Ilany Kogan, Sebastian Kudritzki, Birgit Mau-Endres, Aydan Özdaglar, Viktoria Schmid-Arnold, Hediaty Utari-Witt

Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

Vorwort

Geleitwort

I. »Flucht« in eine fremde Welt

Die Auseinandersetzung mit psychischem Schmerz in der analytischen Arbeit mit Migranten
Von der Unfähigkeit zu fühlen zur Hoffnung auf ein neues Leben in der Behandlung eines Inzestopfers
Marco Conci

Tsunami soll Deutschland verwüsten …
Destruktive Phantasien, Ambivalenzkonflikt und Spaltungsmechanismen im Migrationsprozess
Hediaty Utari-Witt

»Freiheit, die ich meine …«
Ein psychoanalytischer Versuch über das Ankommen
Aydan Özdaglar

II. Psychotherapie mit Flüchtlingen

Supervisor, Therapeut und Patient
Eine psychoanalytische Annäherung an therapeutisches Arbeiten mit Flüchtlingen
Ilany Kogan

Home sweet home?
Therapeutisches Arbeiten mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen
Sebastian Kudritzki

»Es freut uns, dass jemand an uns glaubt«
Gruppenanalytische Gespräche mit traumatisierten Flüchtlingen
Christiane Bakhit

III. Säugling-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie mit Migranteneltern

Einige Erfahrungen in der Säugling-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie mit Müttern und Eltern im Migrationsprozess
Hediaty Utari-Witt

Baby Kasim im interkulturellen Cocktail
Darf Kasim er selbst werden?
Viktoria Schmid-Arnold

IV. Auswirkungen der Migration auf die Persönlichkeitsentwicklung

Fremd in der Fremde, »seelenlose Landschaften«
Die Suche nach dem Vater
Viktoria Schmid-Arnold

Dämon, Totenkopf und Staubsauger
Tomasz und Thomas: Migration in der Adoleszenz und deren Komplikationen durch transgenerationelle Transmission von Traumata
Gabriele Ast

»Die ollen Teller an der Wand«
Über das Rätsel entfremdeter Identifizierungen (alienated identifications) und inwieweit »Migrationsdeutungen« helfen können, sie zu lösen
Bettina Hahm

V. Migration und Sprache – Konflikte auf der Sprachbühne

Die verbotene Muttersprache
Eine zweifache Sprachverwirrung als Ausdruck eines transgenerationellen Konflikts vor dem Hintergrund einer bis heute spannungsreichen Beziehung zwischen Tschechien und Deutschland
Jana Burgerová

Schimpfworte hinter dem Beichtstuhl
Lockerungen der Abwehr und Bildung von Abwehrstrukturen durch Verwendung einer Zweitsprache in der psychoanalytischen Psychotherapie
Hediaty Utari-Witt

Die verloren gegangene und wiedergefundene Sprache
Die Sprachverirrungen einer tschechisch-deutschen Analytikerin in der psychoanalytischen Arbeit mit einer tschechischen Patientin
Jana Burgerová

VI. Außen- und Innenwelten

Zwischen Außen- und Innenwelten – Übergänge
Hediaty Utari-Witt

Gegen die Wand – Migration im Film
Jana Burgerová

Kulturwissenschaftliche Überlegungen zu interkulturellen Aspekten in der Begegnung mit der Fremde
Beobachtungen in einem Ausbildungsprojekt
Birgit Mau-Endres

»Kann ich in deutscher Erde meine letzte Ruhe finden?«
Angstvolle Phantasien über die Beendigung des Lebens in der Migration
Hediaty Utari-Witt

Nachwort
Peter Bründl

Die Herausgeberinnen

Autorinnen und Autoren

Rezensionen

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Punktum. Zeitschrift des Schweizerischen Berufsverbandes für Angewandte Psychologie, Mai 2017

Rezension von Marianne Zweifel

»Auf vielfältige Art zeigt dieses Buch, dass Migration nicht nur mit äusseren, sondern mit sehr komplexen innerpsychischen Prozessen verbunden ist. In sechs Kapiteln wird von der psychoanalytischen Arbeit mit Leuten aus den unterschiedlichsten Weltgegenden berichtet, die nach Deutschland emigrierten…« [mehr]

www.socialnet.de

Rezension von Marga Günther

»Das Buch beinhaltet eine Sammlung engagierter und einfühlsamer Beiträge von Psychoanalytiker_innen, die die Situation von Migrant_innen in unserem Land anhand vielfältiger innerer und äußerer Konflikte transparent macht…« [mehr]

www.aviva-berlin.de

Rezension von Nea Weissberg

»Das Buch kann als grundlegend für professionell therapeutisch Arbeitende angesehen werden, es bietet brauchbare Beispiele für Integrationsarbeit, weil es z. B. die kulturelle unterschiedliche Herkunft, Sichtweise, Identität, Mentalität und/oder Religionszugehörigkeit der PatientInnen und die der PsychoanalytikerInnen mitbedenkt…« [mehr]

Psyche, 70. Jahrgang, Heft 9-10, September-Oktober 2016

Rezension von Sieglinde Eva Tömmel

»Insgesamt ist der Sammelband bestens geeignet, sich sowohl bezüglich der Schwierigkeiten als auch der Schönheiten und Verdienste der psychoanalytischen Behandlung von Migranten einen guten Überblick zu verschaffen…« [mehr]

Neues Deutschland, Beilage zur Frankfurter Buchmesse 14. bis 18. Oktober 2015

»Migration gewinnt in unserer postmodernen Zeit erneut an Aktualität. Sie geht alle Bürger an, zwingt uns, über Vertrautes und Fremdes neu nachzudenken…« [mehr]

www.origo.at

Rezension von Dr. Lisa Tomaschek-Habrina

»Wie wird ein differenzierter Ansatz wie die Psychoanalyse den sehr facettenreichen Problemen der Migration gerecht? Das Buch soll zum einen psychoanalytisches Verständnis und Konzeption des Migrationsphänomens vermitteln, zum anderen zeichnet es die therapeutische Bearbeitung intrapsychischer Vorgänge von Menschen nach, die sich urplötzlich und leidvoll mit einer anderen Kultur und Mentalität konfrontiert sehen…« [mehr]